Der Navigator


Der Navigator, der über das Kompass-Symbol links unten in der Fußleiste geöffnet und geschlossen werden kann, ist so etwas wie das Super-Inhaltsverzeichnis des Textes, an dem man schreibt. Hier sind alle Kapitel, Szenen und andere Elemente angezeigt, und ein Klick genügt, um an die betreffende Stelle zu springen.

Sehr praktisch, wenn man mal schnell was nachschauen muss – aber wie kommt man dann wieder dorthin zurück, wo man vorher war? Antwort: Mit
Cmd-Punkt springt man an die Stelle, an der man zuletzt etwas geschrieben hat. (Mit Cmd-Ende – auf manchen Tastaturen übersetzt sich das zu fn-Cmd-Pfeil rechts – gelangt man rasch ans Ende des Textes.)

Großes Rätselraten verursacht oft die Frage, welche Teile des Textes eigentlich im Navigator angezeigt werden und welche nicht – vor allem dann, wenn dort Dinge angezeigt werden, die man dort gar nicht sehen will.

Nun, das wird über die Formatvorlagen der jeweiligen Absätze gesteuert: Die Formatvorlage für »Kapitel« hat die Eigenschaft, im Inhaltsverzeichnis angezeigt zu werden, und zwar z.B. auf Ebene 1. Diese Einstellung findet auf der zweiten Seite des Formatvorlagen-Dialogs, und nichts hindert einen daran, dies für selbst definierte Formatvorlagen auch einzustellen.



»Szenen« dagegen sind Attribute bestimmter Textstellen, so ähnlich wie Kommentare, und erscheinen in dieser Eigenschaft im Navigator.

Was dieser alles anzeigen soll und was nicht, bestimmt man, indem man auf »Eigenschaften« in der Fußzeile klickt und in dem aufspringenden Menü die gewünschten Elemente anklickt.

Man kann (fast) jede Zeile im Navigator auf drei verschiedene Weisen hervorheben: Man kann ihr eine Farbe zu weisen, ein Symbol und ein Textattribut (fett oder kursiv).

Meiner Beobachtung nach gibt es so viele verschiedene Arten und Weisen, das zu nutzen, wie es Autoren gibt, also soll das Folgende keine Regel sein, sondern nur ein Beispiel, wie ich es handhabe: Die Farbe verwende ich meistens, um anzuzeigen, aus welcher Perspektive die betreffende Szene geschildert ist. Ich habe mir im Lauf der Jahre ein Farbschema angewöhnt, das ich der Einfachheit immer verwende, und zwar ist dabei:

  • Rot die Perspektive der Hauptfigur,
  • Blau die eines eventuellen Gegenspielers (des Antagonisten),
  • Grün die Farbe des »Love Interest«, also der Figur, mit der die Hauptfigur in einer romantischen Beziehung steht oder stehen möchte, und
  • Gelb schließlich für die Perspektive eines Vertrauten der Hauptfigur (auch »Sidekick« genannt), eines besten Freundes oder einer besten Freundin.
  • Grau verwende ich für Perspektiven, die nur ein einziges Mal vorkommen,
  • und die übrigen Farben meistens gar nicht oder wenn, dann nach Bedarf.

Es sind nicht arg viele Farben verfügbar – nur sieben –, aber mehr Perspektiven sollte ein normaler Roman ohnehin nicht haben.

Symbole gibt es reichlich, aber ich verwende davon eigentlich nur vier:

  • das Warndreieck für Szenen, die zwar fertig geschrieben sind, an denen ich aber noch etwas ändern muss;
  • die Pfeile nach oben oder unten für Szenen, die woandershin müssen, von denen ich aber noch nicht weiß, wohin,
  • den grünen Haken für »fertig«, wenn ich eine geschriebene Szene noch einmal mit Stilanalyse und Lesbarkeitsanzeige durchgearbeitet habe und für dem Lektor zumutbar halte.
  • Während des Lektorats schließlich kriegt jede »verabschiedete« Szene die Zielflagge für »lektoriert«, und wenn alle Szenen so weit sind, kann der Roman in den Satz.
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