Dialoganzeige

Ein Lektor hat mir mal erklärt, wie er unverlangt eingesandte Manuskripte aussiebt: Er lese, sagte er, die ersten ein, zwei Seiten, und wenn ihn daran nichts abstoße, blättere er vor bis zum ersten Dialog. Nur wenn der ihm zusage, fordere er das übrige Manuskript an.

So wichtig ist ein guter Dialog!

Tatsächlich sind Dialoge so wichtig, dass man ihnen einen eigenen Überarbeitungsgang widmen sollte. Um dies zu erleichtern, gibt es die Dialog-Funktion, die allen sonstigen Text quasi »verschwinden« lässt, sodass nur noch die nackten Dialoge zu sehen sind. (Er verschwindet natürlich nicht wirklich, sondern wird nur in einem sehr hellen Grau dargestellt. Deswegen die Lesbarkeitsanzeige besser ausschalten!)

Wenn man nur noch vor sich sieht, was gesagt wird, kann man sich das unter verschiedenen Gesichtspunkten anschauen:

Liest es sich, als ob das alles ein und dieselbe Person sagen würde? Oder erkennt man die Figuren anhand ihrer Sprechweise wieder?
»Hört« man beim Lesen, wie es gesagt wird, auch ohne Zusätze wie »sagte er traurig« oder »schrie sie wütend«?

Häufig ist folgender Effekt: Man klickt auf den Button mit den Lippen – und sieht allen Text außer den Dialogen! Was ist da kaputt?

Nun, woran erkennt das Programm wohl einen Dialog? An den Anführungszeichen natürlich. Vergisst man, einen Dialog zu schließen, dreht sich ab da alles um.

Die Abhilfe ist also einfach: So lange rückwärts blättern, bis es wieder richtig angezeigt wird, und dort dann den Dialog aufspüren und korrigieren, bei dem das Anführungszeichen fehlt.

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