Wie ein richtiges Manuskript aussieht


Noch eine Seite, auf der Sie alles über die Normseite erfahren, was Sie wissen müssen: http://www.literaturcafe.de/normseite-dokumentvorlage-download/

Wenn Sie wissen wollen, wie eine Normseite bei mir aussieht, dann klicken Sie hier.



ich habe mir aus bequemlichkeitsgründen -wie sie sehen können- angewöhnt alles kleinzuschreiben. führt das zu problemen, wenn man sein manuskript einem verlag anbietet ?

Darauf können Sie wetten. Das Porto für die Einsendung eines so geschriebenen Manuskripts können Sie sich sparen; das landet nach einem einzigen Blick auf die erste Seite auf dem "Ablehnen"-Stapel. 


Generell kann ich Ihnen von einer schriftstellerischen Laufbahn auch nur abraten, wenn Ihnen Bequemlichkeit so wichtig ist. Schriftsteller ist, allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz, ein anstrengender, unsicherer und unbequemer Beruf.


wie lange sollte ein roman sein? ich habe bereits gelesen, dass sie die angabe von 350 seiten machen. trotzdem ist diese angabe außerordentlich ungenau. bei einem größeren schriftgrad kann man aus 200 seiten 270 seiten machen und bei einem kleineren schriftgrad 170 seiten oder weniger. außerdem kann man durch das verengen des randes links und rechts den text strecken oder stauchen. die schriftart an kann ebenfalls die länge deutliche verändern. ich habe bereits das halbe internet danach abgesucht und nichts gescheites gefunden.

Hätten Sie mal nur einfach auf meiner Seite weitergelesen, da findet sich das nämlich haarklein aufgeführt


ich denke, wenn man wissen würde wie viele zeichen (leerzeichen mitgezählt) ein roman je A4 seite haben sollte, kann sich jeder die schriftgröße, schriftart, etc. so einstellen das es passt.

Ja, genau ist es. Und dafür gibt es sogar eine de-facto-Norm. Die sieht so aus: Eine Manuskriptseite soll aus 30 Zeilen à maximal 60 Anschlägen (also Leerzeichen mitgezählt; es sind, wie der Name sagt, schließlich auch Zeichen) bestehen. Macht in Summe maximal 1.800 Anschläge pro Seite. 


Als Schrift empfehle ich Courier, 11 Punkt, anderthalbzeilig. Seitenzahl oben mittig, unten (in etwas kleinerer Schrift und optisch abgesetzt - zählt auch nicht zum Manuskriptumfang :-D) Titel des Romans, Name des Autors und vielleicht Email-Adresse: Das für den Fall, daß der Wind eines Ihrer Blätter verweht, einem Lektor vor die Füße, der es aufhebt, liest und sagt, "boah, wunderbar, wer hat das geschrieben?" 


Wenn man das hochrechnet, das Vorhandensein kurzer Zeilen und Absätze berücksichtigt, kann man sagen: Ein Roman üblicher Länge hat ca. eine halbe Million Anschläge. Darunter ist es ein kurzer Roman, darüber ein langer. Auch das gibt es zuhauf. 




Ich schreibe seit nun mehr vier Tagen an einem Manuskript (Arial, 12er Schriftgröße, 1,5-Zeilenabstand, 19 Seiten derzeit, links sind 2 cm eingerückt), dass in den Bereich Science Fiction fällt. Zuallerst wollte ich fragen, ob das das "Standard-Format" für Manuskripte ist?

Nein, ist es nicht. Was das Standardformat ist, erläutere ich an ungefähr 1000 Stellen auf meiner Homepage. Aber das macht nichts, deutsche Verlage sind da nicht so furchtbar pingelig. Wenn's was Gescheites zu lesen gibt, ist jedes Format recht. Und wenn's nichts Gescheites zu lesen gibt, rettet es das Standardformat auch nicht.


Ich habe einen Kurzgeschichtenband geschrieben und frage mich nun, ob ich das Manuskript durchlaufend numerieren sollte, oder aber jede Geschichte einzeln. Ich hoffe, Sie können mir hierbei weiterhelfen. Ich möchte beim Versenden des Manuskripts bloß keinen Fehler machen.

Also, zunächst mal: cool down. Es kommt nicht darauf an, beim Versenden des Manuskripts "keinen Fehler" zu machen. Verlage sind keine Lehrer, die einem Noten geben. Verlage sind gewinnorientierte Unternehmen, die die Mühe, unverlangt eingesandte Manuskript durchzusehen (und das ist eine kostspielige Mühe!), auf sich nehmen, weil sie immer mehr oder weniger auf der Suche sind nach neuen Autoren, deren Texte sich gewinnbringend vermarkten lassen. So müssen Sie das sehen. Das heißt zunächst mal, man kann allerhand Fehler machen. Fehler kümmern im Grunde keinen. Das Einzige, was nicht passieren sollte, ist, daß Sie etwas geschrieben haben, das ein solcher gewinnbringender Text ist, und keiner der Lektoren, die damit konfrontiert werden, bemerkt es. An der Art der Seitennummerierung wird es also gewiß nicht scheitern. 


Und damit sind wir beim Punkt. Ein Kurzgeschichtenband eines unbekannten Autors ist nämlich kein gewinnversprechender Text. Das ist keine böswillige Verabredung der Verlage, sondern ein Faktum des deutschen Buchmarktes. Selbst Kurzgeschichtenbände bekannter und berühmter Autoren verkaufen sich in Deutschland schlecht, das heißt, meist mit Verlust. Selbst die Kurzgeschichtenbände von Stephen King (der alles verkaufen könnte, selbst seine Einkaufslisten) verkaufen sich deutlich schlechter als seine Romane. Obwohl sie meist sogar besser sind als diese; damit hat das nichts zu tun. Es ist einfach so: deutsche Leser wollen Romane lesen, keine Kurzgeschichtensammlungen. (Fragen Sie sich doch mal selber, ob Sie EHRLICH lieber Kurzgeschichtensammlungen lesen als Romane? Nein, nicht wahr?) 


Natürlich können Sie es trotzdem versuchen, aber seien Sie darauf gefaßt, daß es nicht leicht wird, Ihr Werk unterzubringen. Ich würde Ihnen raten wollen, während dieser Phase des Aussendens des Manuskripts und Einsammelns von Ablehnungsschreiben mit einem Roman zu beginnen. Vielleicht eignet sich ja eine Ihrer Kurzgeschichten dazu, zu einem Roman ausgebaut zu werden? 


Ach so, und die direkte Antwort auf Ihre Frage: Ich würde das Manuskript fortlaufend numerieren.


Was auch immer ich versuche, mein Seitenformat ist die blanke Katastrophe.

So gravierend ist das korrekte Seitenformat nicht, daß ein Verlag ein gutes Buch nicht trotz leicht davon abweichenden Maßen nicht erkennen oder gar zurückweisen würde. Also, keine Panik!


Und die Seitenränder sehen total beknackt bei mir aus. Wie müssen sie sein?

Links breit genug zum eventuellen Heften (obwohl man Manuskripte UNGEHEFTET einsendet), rechts Platz für Korrekturanmerkungen. Und den Text linksbündig mit Flatterrand rechts (also KEINEN Blocksatz einstellen).


Gehören Leerzeichen zu Normanschlägen?

Ja.

Wenn man es sich genau überlegt, hilft beim Abschätzen des Umfangs eines Manuskripts die Kenntnis der Zahl der Anschläge eher wenig, und zwar wegen der Absätze - ein Text kann aus viel kurzem Dialog bestehen, dann sind wenig Anschläge trotzdem ein langer Text. Aus diesem Grund rechnet man eigentlich mit Seiten, wobei eine Seite 30 Zeilen und etwa 60 Zeichen (durchschnittlich) pro Zeile hat - also 1800 Zeichen, würde man alles volltippen. Wenn ein Lektor hört, ein Buch habe z.B. 540.000 Anschläge, teilt er das durch 1800 und sagt, aha, also sind es 300 Manuskriptseiten. Das erst gibt ihm die eigentliche Vorstellung vom Umfang des Buches. 


Wobei sich mittlerweile vielerorts die Unterscheidung eingebürgert hat, nach "WORD-gezählten" und "handgezählten" Anschlägen zu unterscheiden. 


Was ist der Unterschied? Handgezählt heißt nun um Himmels Willen nicht, daß man die Anschläge seines Werkes von Hand durchzählt - es heißt vielmehr, daß man die Anzahl seiner Manuskriptseiten nimmt und mit 1800 multipliziert. Denn auf einer Normseite mit 30 Zeilen und ca. 60 Anschlägen pro Zeile haben eben 1800 Anschläge maximal Platz - und wo kein Buchstabe steht, ist eben ein Leerzeichen. 


Bei "WORD-gezählten" Anschlägen - das gilt für jedes Textprogramm, das die Anschläge eines Textes zählt - werden dagegen nur die tatsächlich getippten Zeichen gezählt, weil nur die tatsächlich im File enthalten sind. Die Leerzeichen zwischen den Worten zählen also mit, nicht aber die Leerzeichen nach dem Ende eines Absatzes. Logischerweise kommt auf diese Weise also weniger heraus.

Welche Schriftgröße?

Nicht kleiner als 10, nicht größer als 12 Punkt. Und einen stinklangweiligen Font nehmen, wie Courier, Arial oder Times Roman - bloß keine "Schmuck-" oder "Modeschrift".


In jeder Fußzeile des Manuskripts meine Adresse...? Oder nur auf der 1. Seite? Ich dachte ein Deckblatt mit Adresse und Titel reicht aus?

Stellen Sie sich einfach mal vor, ein Windstoß kommt durchs offene Fenster und wirbelt den Schreibtisch des Lektors durcheinander... 


Oder stellen Sie sich vor, durch irgendeinen Zufall gerät nur 1 Blatt aus Ihrer Leseprobe in die Hand eines Lektors, der es liest und sagt, "hey, toller Stil... und ich würde gern wissen, wie es weitergeht..." - wollen Sie so jemandem nicht die Chance geben, zu Ihnen Kontakt aufzunehmen? 


Abgesehen davon: das sind alles Äußerlichkeiten. Was letztlich zählt, ist, ob Ihr Buch gut ist. Also, schicken Sie es los!


Wie muss die Seite formatiert sein?

Hier wenigstens gibt es eindeutige Regeln. Die Standardmanuskriptseite sieht überall auf der Welt (außer vielleicht in Japan, China usw.) folgendermaßen aus:

  • 30 Zeilen
  • durchschnittlich 60 Zeichen pro Zeile
  • nichtproportionaler Schriftfont, z.B. Courier
  • weiter Zeilenabstand
  • breiter Rand
  • Seitenzahl oben mittig
  • Außerdem kann es nicht schaden, in einer Fußzeile den Titel des Gesamtwerks und den Namen des Autors anzugeben.


Mir ist erst in den letzten Monaten bewusst geworden, dass gesprochene Passagen in Büchern nicht, wie sonst üblich, mit Anführungs- und Endzeichen versehen sind, sondern in Doppelpfeilen stehen. Wird diese Zeichensetzung bereits während des Schreibens gebraucht oder wird sie nachträglich vom jeweiligen Verlag hinzugefügt bzw. umformatiert?

Man nennt das "französische Anführungszeichen", obwohl sie in französischen Bücher ganz anders, meistens sogar überhaupt nicht verwendet werden. 


Nein, selbstverständlich geht das Manuskript noch einmal durch die Hände eines Setzers. Der setzt das heutzutage zwar nicht mehr aus Bleilettern, aber selbst wenn man den Text als File abgibt, muß er den noch ausgiebig bearbeiten. Das Einfügen der Anführungszeichen ist da der kleinste Arbeitsgang. Zwischen dem Schriftbild, das, sagen wir, WinWord erzeugt, und dem, was ein professionelles Satzprogramm hervorbringt, liegen nämlich immer noch Welten.


Ich habe die Seiten genau nach ihren Anweisungen formatiert. Das heißt, die längsten Zeilen sind 60 Zeichen lang. Aber natürlich verursachen die Zeilenumbrüche nach ganzen Wörtern ganz unterschiedlich lange Zeilen. Und damit hat auch die Seite zu 30 Zeilen weniger als 1800 Zeichen. Die Lösung liegt auf der Hand: Trennen müsste man. Dann wird es auch nicht genau, aber genauer. Das kann ich mir aber wieder nicht vorstellen, dass eine Silbentrennung in einem Manuskript erwünscht ist. Deshalb die Frage: Sind die 1800 Zeichen pro Seite nur so überhaps gemeint oder ist tatsächlich Silbentrennung üblich?

Absolut nicht. Wenn Sie Ihren Roman dereinst mit Worttrennungen einreichen (auf Diskette oder per Mail), werden die Setzer Ihr Porträt an ihre Pinwand heften und mit Dartpfeilen darauf werfen. Oder Schlimmeres. 
Es sollten plus/minus 1800 Zeichen pro Seite sein. Mit schönem Korrekturrand und Platz zwischen den Zeilen. Also nicht den 1000-Seiten-Roman durch engste Formatierung (Times Roman 6pt, einzeilig, ohne Rand usw.) auf 250 Seiten herunterkomprimieren - geht alles! - oder den 200-Seiten-Roman auf 500 Seiten aufblasen, dann sind schon alle glücklich.


An einer Stelle im Buch, die ich verkürzt wiedergeben möchte steht: Hund, Katze, Maus......, dachte ich. Wichtig für mich war dort, dass es an dieser Stelle keine Anführungsstriche gab. Klar. Weil es ja nicht gesprochen wird.

Richtig. Allerdings macht man nur 3 Punkte hintereinander, wenn man etwas... nun ja, auslassen will.


Die drei Punkte zur Auslassung, setzt man die unmittelbar an das letzte Wort? Ich habe das schon mit einem Leerzeichen zwischen dem letzten Wort und den Punkten gesehen. Gibt es da eine Regel für?

Eigentlich ist das ein EIGENES Zeichen: Das Auslassungszeichen, in Word i.d.R. erreichbar über Alt-Str-[Punkt], und es besteht aus 3 Punkten. Und GANZ richtig ist es, Leerzeichen davor und danach zu machen, habe ich mal gehört. Aber ich möchte nicht, daß es beim Umbruch nach vorn in die Zeile rutscht, also müßte ich ein GESCHÜTZTES Leerzeichen DAVOR und ein NORMALES danach machen... Scheiß drauf. In meinem Textprogramm gibt es das Zeichen eh nicht, und den Umbruch steuere ich in meinem Sinn, indem ich die drei Punkte an das Wort anschließen lasse. Soll der Setzer beweisen, daß er die Suchen-und-Ersetzen-Funktion beherrscht. 


Übrigens: Auch bei einem Anfänger scheitert die Annahme eines Manuskripts DARAN nicht!


Wie aber würde man es kenntlich machen, wenn man das "dachte ich" weglässt, um so einen gedanklichen Ausruf auszudrücken? Beispiel: Ich ging....., setzte mich in den dunklen Wald. (Jetzt der fragliche Part) Ist da hinter den Bäumen jemand? Ich habe ein Buch gelesen, in dem der Autor solche Sätze einfach kursiv schrieb. Ist das die Lösung?

Kann man machen, aber genauso gut (und wesentlich eleganter) geht es so:

Ich spazierte durch den Wald bis zu der Bank unter der großen Douglastanne, wo ich mich setzte und die Aussicht genoß. Ein eigenartiges Geräusch hinter mir ließ mich zusammenzucken. Ich sah mich um. War da hinter den Bäumen jemand? Beobachtete er mich? Auf einmal gefiel mir die Aussicht nicht mehr. Das konnte ja ein ziemlich unheimlicher Ort sein, so spät abends.


Also, die Gedanken stehen einfach auch in der Vergangenheitsform. 
Übrigens sind derlei Fragen einfach dadurch zu lösen, daß man Bücher anderer Autoren aufmerksam liest. Wie Sie es ja getan haben.


Wann nimmt man einen Strich zur Auslassung, wann drei Punkte?

Die 3 Punkte nimmt man, wenn... hmm... jemand eine absichtliche Pause macht. Den Gedankenstrich dage-

He, da hat mich gerade was unterbrochen! 


Und deshalb nehme ich den "abrupten" Strich.


Wie kennzeichnet man im Manuskript Kursivschrift? Benutzt man tatsächlich kursive Courierschrift? Oder "klammert" man die Worte in Schrägstriche ein oder in Sternchen oder Vergleichbares?

Ich habe früher kursive Courierschrift benutzt, heute unterstreiche ich kursive Stellen zusätzlich. Das funktioniert ganz gut. Einklammerungen in Schrägstriche o.dgl. - bitte nicht. Es sei denn, der Verlag verlangt es ausdrücklich.


In welchem Umfang ist sichere Rechtschreibung beim Verfassen eines Manuskriptes wichtig? Klar ist Rechtschreibung beim Schreiben immer wichtig, aber wie hoch ist die Fehler - Toleranz? Gibts eine Faustregel wieviele Rechtschreibefehler pro Seite tolerierbar sind?

Nein. Es sollte halt einigermaßen professionell aussehen. Ob man "Tip" oder "Tipp" schreibt, ist egal. Aber man sollte "dass" und "das" und "Sie " und "sie" nicht verwechseln, und auch Kommasetzung mit dem Pfefferstreuer macht sich generell schlecht.


Wie kann ich es erreichen, daß WORD höchstens die verlangten 60 Zeichen pro Zeile zuläßt?

60 Zeichen pro ZEILE erreicht man höchstens IM DURCHSCHNITT. Ich habe mein Programm so eingestellt, daß sie MAXIMAL 65 Zeichen pro Zeile zuläßt (das ist einfach, wenn man einen nichtproportionalen Font wie z.B. Courier einstellt); mit dem normalen Wortumbruch gibt das dann plus/minus 60 Zeichen pro Zeile im Schnitt - mal mehr, mal weniger, manchmal VIEL weniger, wenn ein deutsches Wortungetüm wie "Bruttosozialprodukt" um gerade ein Zeichen nicht mehr in die Zeile paßt.


Ganz wichtig: KEINE WORTTRENNUNGEN!! KEINE! NIE! Sonst fluchen später die Setzer, weil sie die Sch***-Word-Trennungen von Hand wieder rausmachen müssen. Und die Hälfte vergessen sie, was zu absurd aussehenden Fehlern im Satz führt.


Ich habe es irgendwie nicht geschafft, Word zu befehlen, jeweils nur 30 Zeilen pro Seite zu erlauben.

Der Kniff bei Word ist, in den Standard-Formatvorlagen (gewöhnlicher Text) die "Absatzkontrolle" für den Seitenumbruch abzuschalten. Dann kann man (durch Anpassen der Seitenränder) fixe Zeilenzahlen pro Seite erreichen. 


Aber genau 30, ich gebe es zu, bleibt schwierig... >:-( 


(Ich finde, man merkt, daß WORD nicht von Praktikern entwickelt wird. Selbst wenn man nur Briefe damit schreiben wollte: Auch in der neuesten Version sucht man immer noch vergebens eine Formatvorlage für Geschäftsbriefe nach DIN, nicht wahr? Die Microsofties schreiben anscheinend alle nur Emails... )

Nachtrag: Heute schreibe ich mit Papyrus. Da wird eine normgerechte Vorlage für Romanmanuskripte mitgeliefert.


Ich soll eine Reportage mit 80 Zeilen, je 60 Anschläge schreiben. Was sind die Anschläge? Alle Zeichen also mit den Leerzeichen oder nur die Zeichen ohne Leerzeichen also nur die Buchstaben. Im Word finde ich keine Anschläge, sondern nur die Angabe "Zeichen (mit Leerzeichen)". Sind das die Anschläge?

Klar. Um ein Leerzeichen zu schreiben, müssen Sie doch auch "anschlagen", die Leertaste nämlich, oder? 


Also: Anschläge sind Buchstaben UND Leerzeichen.


Wie lang sollte in Manuskriptform (30 Zeilen, 60 Zeichen) ein Kapitel sein? Gibt es da 'Normen' oder ist es jedem Autor selbst ueberlassen, an welcher Stelle er ein neues Kapitel einfuegen moechte?

Für die Kapiteleinteilung gibt es keine Regeln, das kann man nach Lust und Laune und Gefühl machen. Manche machen ganz kurze Kapitel, manche ellenlange, manche gar keine. Man mag vielleicht das Ende eines Kapitels so gestalten, daß der Leser motiviert ist, noch das nächste anzufangen (da das Ende eines Abschnittes immer die Versuchung, das Buch aus der Hand zu legen, erhöht), aber auch da kann man verfahren, wie es einem beliebt.


Sie schrieben auf Ihrer Page etwas von 300 Seiten, das sei gut für den Anfang. Welches Format ist damit jetzt wieder gemeint? Vielleicht sollten Sie die Umfangsangaben in Worten oder Anschlägen angeben. Mein Roman hat bis jetzt 50.000 Wörter und 300.000 Anschläge, am Ende wird er wahrscheinlich um die 60.000 haben. Im A4 Format einzeilig, 12er Schrift TNR sind 50.000 Wörter knappe 90 Seiten, im Taschenbuchformat sind es aber schon 230. Sie meinen damit doch die Taschenbuchseiten oder? Damit wäre ich mit 60.000 Wörtern auf cirka 300 Seiten!

Wenn ein Autor, ein Lektor oder ein Verleger von "Seiten" sprechen, meinen sie damit immer die Standard-Manuskriptseite zu 1.800 Anschlägen. Lesen Sie die entsprechenden Passagen auf meiner Homepage nochmal nach, ich habe dort gefühlte 10.000x erklärt, wie die aussieht. 


Umfangsangaben in Worten oder Anschlägen sind im angloamerikanischen Sprachraum üblicher als bei uns, zudem sind sie nicht so aussagekräftig: Es macht ja einen Unterschied, ob ein Buch aus vielen kurzen Dialogzeilen besteht oder aus langen, verschachtelten Absätzen. Dieser Unterschied geht aus der Umfangsangabe in Worten oder Anschlägen nicht hervor.


Wie sieht die übliche Absatzformatierung im Manuskript aus? Ist es okay, wenn die erste Zeile jedes Absatzes um vier Zeichen eingerückt ist? Und/oder gehört eine Leerzeile zwischen zwei Absätze?

Nein, keine Leerzeilen zwischen Absätze; das ist amerikanisches Format und hierzulande nicht üblich. Erste Zeile jedes Absatzes um 4 Zeichen einrücken reicht (ich rücke nur 3 ein; ist aber egal).


Wenn mein "Buch" nicht angenommen wird weil ich z. B. einen schlechten Schreibstyl habe kann ich daran arbeiten, wenn es aber nur nicht angenommen wird weil das Manuskript falsch gebunden ist dann...ah!

Unsinn. Wenn Sie ein Verlag wären, würden Sie ein sauspannendes Buch, bei dessen Lektüre Sie Zeit und Raum um sich herum vergessen und von dem Sie das Gefühl haben, das wird ein Hit, ablehnen, bloß weil es "falsch" gebunden ist? Wer das täte, hätte ja auch sonst einen gewaltigen Macken und käme als Geschäftspartner also eh nicht in Frage. Im äußersten Fall würde man den Autor darum bitten, einen anders formatierten Ausdruck zu schicken.


Ich würde Sie gerne mal zu ein paar Sachen/Regeln bezüglich der Formatierung innerhalb eines Romanes fragen.

Ist dazu noch irgendwas NICHT gesagt worden??? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Und die Formatierung eines Romans ist, ehrlich gesagt, das Unwichtigste daran.


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