Klemmbrett


Ein Bildschirm ist breiter als hoch, eine Buchseite dagegen höher als breit: Kein Wunder also, dass neben einem Textdokument in der Regel ungenutzter Platz auf dem Bildschirm bleibt.

Die Macher von Papyrus hatten eines Tages die Idee, diesen Platz eben nicht ungenutzt zu lassen. In Papyrus ist dieser Bereich das
Klemmbrett, eine Pinnwand, an die Sie nach Belieben Notizzettel pinnen können, Textpassagen oder auch Bilder. Alles, was Sie dort platzieren, bleibt auch dort und wird genauso zuverlässig gespeichert wie der Text selber auch.

Hier ist ein Wort der Warnung angebracht: Hat man sich erst einmal an das Vorhandenseins dieses Klemmbretts gewöhnt, ist man für alle anderen Programme »verdorben«. Muss man mal »fremd schreiben«, wird man irgendwann ganz automatisch eine Passage in das Grau neben dem Dokument ziehen … »ach ja, geht hier ja nicht« murmeln, und sein Papyrus vermissen.

Wichtigstes Prinzip: Das Klemmbrett wandert
nicht mit dem Text mit. Während der Text rauf und runter scrollt, kilometerlang, wenn’s sein muss, bleibt das Klemmbrett immer an Ort und Stelle. Ideal also, um hier Notizen anzubringen, die man immer vor Augen haben will – wichtige Namen z.B., Erinnerungen, dieses oder jenes noch an passender Stelle zu erklären, usw.

Einen
Notizzettel erstellt man, in dem man mit der rechten Maustaste ins Klemmbrett klickt und die Farbe des gewünschten Zettels auswählt.

Der Zettel wächst mit dem Text, den man hineinschreibt. Seine Breite kann man über die Ziehpunkte rechts und links bestimmen.

Man kann Zettel auch einklappen. Dazu macht man einen Doppelklick auf die schmale Kopfleiste; der Zettel schrumpft dann auf minimale Größe ein und zeigt die erste Zeile des Textes an. (An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass dies nicht die einzige Möglichkeit ist, in einem Papyrus-Dokument Notizen zu hinterlegen. Wenn man z.B. ein paar Gedanken zu einer bestimmten Szene festhalten will, dann kann man dies, falls sich nicht die Verwendung eines Kommentars anbietet, im Navigator tun: Dort kann jede Szene mit beliebig vielen Notizen ergänzt werden.)

Man kann auf dem Klemmbrett auch sogenannte
Textschnipsel deponieren: Das sind Passagen, die man an eine andere Stelle übertragen will, oder die man dort, wo man sie geschrieben hat, nach reiflicher Überlegung doch nicht brauchen kann, aber aufbewahren will, um sie später in den Text einzubauen. (Was man meistens am Ende doch nicht tut – aber es fällt leichter, einen großen Textabschnitt nur rauszunehmen, als ihn spurlos und endgültig zu löschen.)

Solche Textschnipsel erzeugt man denkbar einfach: Man markiert den entsprechenden Text und zieht ihn mit gedrückter Maustaste aufs Klemmbrett heraus – fertig. Er verschwindet aus dem Dokument und erscheint auf dem Klemmbrett.
Ihn wieder in den Text einzufügen, geht genau umgekehrt: Man klickt einfach mit der Maus in den Schnipsel und zieht ihn dann an die gewünschte Stelle in den Text.



Auch einen Textschnipsel kann man größer und kleiner ziehen und bei Bedarf einklappen, genau wie einen Notizzettel.

Wenn einem der Platz ausgeht, kann man auch weitere Klemmbretter anlegen – wodurch der Vorteil der ständigen Sichtbarkeit allerdings ein bisschen verloren geht. Ich halte es meistens so, dass ich ein Hauptklemmbrett definiere (man kann ihnen auch Namen geben), auf dem ich vor allem Notizen halte, während ich Textschnipsel auf den anderen Klemmbrettern versammle, eventuell nach Themen geordnet.

Um ein Element von einem Klemmbrett auf ein anderes zu verschieben, verschiebt man es zuerst auf das Textdokument, schaltet dann auf ein anderes Klemmbrett um und zieht es dorthin.

Das geht auch mit Textschnipseln: Wenn man sie nicht am Text anfasst, sondern am oberen Rand, dann lösen sie sich im Text nicht auf, sondern bleiben als virtuelle, violette Klebezettel erhalten. (Man kann sie auf diese Weise sogar an den Rand des Manuskripts »kleben«, dann wandern sie mit diesem mit.)

Das Klemmbrett kommt auch sehr gelegen, wenn man merkt, dass eine Szene oder ein erklärender Text etwas durcheinander ist: Schwupps ein neues, leeres Klemmbrett anlegen, die Einzelteile des betreffenden Textes in Form von Textschnipseln darauf ziehen und dort so lange hin und her schieben, bis alles am richtigen Platz ist. Dann der Reihe nach zurück ins Dokument ziehen, hier und da vielleicht noch ein paar Übergänge glätten – fertig!
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